Dankbarkeit
Es gibt so Tage wo der Kummer quält
Da fragst Du Dich was überhaupt noch zählt
Was tun mit der verronnen Zeit
Wie wird denn all das Enge weit
Allein durchs Stellen solcher Fragen
Wirst Du zur Sinn-Bestimmung hingetragen
Hast Du das Hier und Jetzt zurück gewonnen
Ist all Dein Schmerz zum Wendepunkt geronnen
Jetzt kannst Du neue Brücken bauen
All dem Dir immer schon Geschenkten neu vertrauen
Der Wendepunkt an dem die Liebe Dich befreit
Ist Dankbarkeit
Liebe Leiterinnen, Kolleginnen, Freundinnen,
ich bin dankbar,
dass ich Erzieherinnen begleiten darf
und ich weiß, warum ich mich seit 25 Jahren
für die Aus- Fort- und Weiterbildung
von Sozialpädagogischen Fachkräften engagiere:
Ich will, dass der Stellenwert dieses Berufes
in unserer Gesellschaft hinreichend gewürdigt wird.
Unzählige Frauen und Männer tun täglich
einen bewundernswerten Dienst für wenig Geld.
Man legt ihnen immer wieder Hürden in den Weg,
Personalmangel, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen,
Gruppengröße, Bezahlung.
Der Lärm wird stärker,
die Kinder und Eltern anstrengender.
Sozialpädagogische Fachkräfte sind heute
Pädagogen, Therapeuten, Eltern, Manager u.v.a.m.
und kommen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Bevor das passiert, bleibt dies:
Würdigung, Unterstützung, Begleitung
und vor allem:
Dankbarkeit
Dies sind meine Angebote für 2013
Leiterinnen-Coaching
Zusatzausbildung zur Praxisanleiterin
Supervision für ausgebildete Anleiterinnen
„Leidenschaft und Gelassenheit“ in Tirol
Workshops zu Burn On, Innerer Schweinehund
und Achtsamkeit
Neu im Programm:
Weiterbildung für Pädagogische Zusatzkräfte
Neu im Verkaufsshop:
Ein Postkarten-Set
mit Texten aus meinen Sonntagsgedanken.
All das könnt Ihr/können Sie
auf meiner neuen homepage finden,
die in den nächsten Tagen startet.
Da müsst Ihr dann die Sonntagsgedanken
nicht mehr scrollen, sondern nur noch anklicken.
Viel Spaß beim Surfen und Stöbern.
Ich freue mich auf Deine/Ihre Anmeldungen
und ein Kennenlernen oder Wiedersehen.
Ihnen und Euch eine ganz besonders gute Woche,
Christian
Feiertag
Seit ungefähr 2700 Jahren gibt es in unterschiedlichen
Kulturen und Religionen das Gebot,
an einem von sieben Tagen, einen Feiertag zu halten.
Wahrscheinlich gehört es zur Verantwortlichkeit
gelingenden Lebens, sich über die Gestaltung dieses Tages
Gedanken zu machen.
Viele von uns haben das Glück,
in ihrem Alltag etwas Beglückendes, Erfüllendes
und Sinnstiftendes zu tun.
Gleichzeitig glauben wir, unser alltägliches Tun
durch etwas ganz besonderes Anderes
oder durch besonders intensiven Müßiggang
an einem Feiertag, kompensieren zu müssen.
Dabei schleichen sich erstaunliche Pflichtgewohnheiten ein:
Autowäschen, Verwandtenbesuche, Couchchillings.
Da aber der Feiertag ursprünglich
als ein Tag der Be-Sinn-ung gedacht war,
dürfen wir heute fragen, welche Bedeutung wir
unserem alltäglich guten Tun beimessen,
wenn es durch das einmalig ganz Besondere
ausgeglichen werden muss.
Anders ausgedrückt:
Wenn wir auf den Feiertag warten,
den Bausparvertrag, den Lottogewinn oder die Rente,
könnte es sein, dass wir mit dem Alltäglichen
nicht wirklich glücklich und zufrieden sind.
Und dann gilt womöglich für den Alltag und den Feiertag:
Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab.
Nimm das Pferd, das um die Ecke steht
und zur Sonne reiten will
und vertraue darauf
(das musst Du nicht kontrollieren),
dass jemand Deine Pferdeäpfel aufsammelt,
um seinen Garten zu düngen.
Du darfst vertrauen:
es ist für Dich gesorgt.
Du musst an diesem Feiertag
weder das ganz Besondere tun,
noch alle Deine Probleme lösen,
noch auf die Gehaltsanweisung warten
noch arbeitgeberfreundlich regenerieren.
Du musst nur um die Ecke schauen, aufsteigen
und zur Sonne reiten.
Dein Pferd weiß den Weg.
Und es ist ein Siebentagepferd.
Vielleicht brauchst Du Deinen Alltag
um Geld zu verdienen,
aber Du wirst etwas finden,
das an sieben Tagen Gültigkeit hat.
Und dann wirst Du Dich an sieben Tagen
über Deinen Wecker freuen
und darüber, dass andere die Pferdeäpfel sammeln,
die Du hinterlässt.
Schau Dich um,
es werden immer mehr die Dich begleiten,
auf Deinem Siebentageritt.
Frieden
Wenn Du in diesen Tagen des nachts
in den klaren, spätsommerlichen Sternenhimmel schaust,
ist es dunkel und schwarz
zwischen den goldgelb strahlenden Sternen.
Man könnte meinen, es sind die viel zitierten
schwarzen Löcher, die Ur – Teilchen des Universums.
Diese vermeintlichen Ur – Teilchen
sind die aberbillionenfachen Urteile der Menschen:
kleine, quadratzentimetergroße, zentnerschwere
schwarze Würfel, mit schneidenden Kanten.
Schneidende, bleischwere Ecken und Kanten,
die Dich verletzen und quälen,
im Nacken, im Rücken, im Herz und in der Seele.
Und unentwegt
fügst Du dem Himmel
solche Urteile hinzu
die in Dein Leben und das Deiner Mitmenschen
hinein schneiden.
Immer dann,
wenn Du die Würfel fallen lässt.
Immer dann,
wenn Du etwas oder jemanden
bewertest, beurteilst, verurteilst.
Zwei Mönche kamen zu einem Fluss
an dem eine Frau versuchte hinüber zu gelangen.
Der eine half ihr und trug sie hinüber.
Zu zweit setzten sie ihre Reise fort.
Fünf Stunden später belehrte der andere Mönch:
Du weißt doch, dass wir Frauen nicht berühren dürfen.
Da sagte der erste:
Ich habe sie am anderen Ufer abgesetzt.
Du trägst sie seit fünf Stunden.
…
Wir Menschen können uns nicht anmaßen
Urteile zu fällen,
weder positive, noch negative.
Um gerecht zu sein,
müssten wir objektiv wahrnehmen können,
wir müssten die Vergangenheit des Menschen
oder der Situation kennen – und die Zukunft.
Ist dieser Mensch oder dieses Wetter,
ist dieses Tun oder dieses Lassen
schön oder hässlich ?
Darüber wird es jeweils
unzählige unterschiedliche Meinungen,
Standpunkte und Urteile geben.
Genau genommen müssten wir sämtliche Adjektive weg lassen:
Zum Glück gibt es diesen Menschen
und dieses Wetter.
Zum Glück gibt es Tag und Nacht,
zum Glück gibt es dieses Tun und Lassen.
Jedes Urteil ist ein Standpunkt.
Da klebst Du und kommst nicht vom Fleck.
So, wie der zweite Mönch.
Gefallene Würfel
schneiden Dir ins Fleisch.
Schau Dich um:
Draußen ist Wetter.
Drinnen ist Wohnen.
Und da: ein Mensch.
Es ist, wie es ist, sagt die Liebe.
Und auf einmal ist Frieden.
Und es leuchtet taghell
zwischen den Sternen.
Öffnungen
Hoffnungsleuchten –
in das Zufallen der Tür
das Strahlen Deines Mutes
Sonntagsglockenläuten –
Im Blumentopf
gluckst frisches Wasser
Druckerschwärze –
mit geschlossenen Augen
Sehnsucht riechen
Klimawandel –
Im Pelz der Hummel
Blütenstaub
Neu-Beginn –
im Lärm der Geschenke
Dein Augen-Blick
Heimweg –
von der Hand im Müll
knistert die Pfandflasche
Septemberabend –
unter dem Himbeereis
klimpern Stricknadeln
Heilsam –
in der Freude Deiner Begeisterung
lauter Angesteckte