Archiv | September 2012

Dankbarkeit

Es gibt so Tage wo der Kummer quält

Da fragst Du Dich was überhaupt noch zählt

Was tun mit der verronnen Zeit

Wie wird denn all das Enge weit

Allein durchs Stellen solcher Fragen

Wirst Du zur Sinn-Bestimmung hingetragen

Hast Du das Hier und Jetzt zurück gewonnen

Ist all Dein Schmerz zum Wendepunkt geronnen

Jetzt kannst Du neue Brücken bauen

All dem Dir immer schon Geschenkten neu vertrauen

Der Wendepunkt an dem die Liebe Dich befreit

Ist Dankbarkeit

Liebe Leiterinnen, Kolleginnen, Freundinnen,

ich bin dankbar,

dass ich Erzieherinnen begleiten darf

und ich weiß, warum ich mich seit 25 Jahren

für die Aus- Fort- und Weiterbildung

von Sozialpädagogischen Fachkräften engagiere:

Ich will, dass der Stellenwert dieses Berufes

in unserer Gesellschaft hinreichend gewürdigt wird.

Unzählige Frauen und Männer tun täglich

einen bewundernswerten Dienst für wenig Geld.

Man legt ihnen immer wieder Hürden in den Weg,

Personalmangel, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen,

Gruppengröße, Bezahlung.

Der Lärm wird stärker,

die Kinder und Eltern anstrengender.

Sozialpädagogische Fachkräfte sind heute

Pädagogen, Therapeuten, Eltern, Manager u.v.a.m.

und kommen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Bevor das passiert, bleibt dies:

Würdigung, Unterstützung, Begleitung

und vor allem:

Dankbarkeit

Dies sind meine Angebote für 2013

 Leiterinnen-Coaching

Zusatzausbildung zur Praxisanleiterin

Supervision für ausgebildete Anleiterinnen

„Leidenschaft und Gelassenheit“ in Tirol

Workshops zu Burn On, Innerer Schweinehund

und Achtsamkeit

Neu im Programm:

Weiterbildung für Pädagogische Zusatzkräfte

Neu im Verkaufsshop:

Ein Postkarten-Set

mit Texten aus meinen Sonntagsgedanken.

All das könnt Ihr/können Sie

auf meiner neuen homepage finden,

die in den nächsten Tagen startet.

Da müsst Ihr dann die Sonntagsgedanken

nicht mehr scrollen, sondern nur noch anklicken.

Viel Spaß beim Surfen und Stöbern.

Ich freue mich auf Deine/Ihre Anmeldungen

und ein Kennenlernen oder Wiedersehen.

Ihnen und Euch eine ganz besonders gute Woche,

Christian

Feiertag

Seit ungefähr 2700 Jahren gibt es in unterschiedlichen

Kulturen und Religionen das Gebot,

an einem von sieben Tagen, einen Feiertag zu halten.

Wahrscheinlich gehört es zur Verantwortlichkeit

gelingenden Lebens, sich über die Gestaltung dieses Tages

Gedanken zu machen.

Viele von uns haben das Glück,

in ihrem Alltag etwas Beglückendes, Erfüllendes

und Sinnstiftendes zu tun.

Gleichzeitig glauben wir, unser alltägliches Tun

durch etwas ganz besonderes Anderes

oder durch besonders intensiven Müßiggang

an einem Feiertag, kompensieren zu müssen.

Dabei schleichen sich erstaunliche Pflichtgewohnheiten ein:

Autowäschen, Verwandtenbesuche, Couchchillings.

Da aber der Feiertag ursprünglich

als ein Tag der Be-Sinn-ung gedacht war,

dürfen wir heute fragen, welche Bedeutung wir

unserem alltäglich guten Tun beimessen,

wenn es durch das einmalig ganz Besondere

ausgeglichen werden muss.

Anders ausgedrückt:

Wenn wir auf den Feiertag warten,

den Bausparvertrag, den Lottogewinn oder die Rente,

könnte es sein, dass wir mit dem Alltäglichen

nicht wirklich glücklich und zufrieden sind.

Und dann gilt womöglich für den Alltag und den Feiertag:

Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab.

Nimm das Pferd, das um die Ecke steht

und zur Sonne reiten will

und vertraue darauf

(das musst Du nicht kontrollieren),

dass jemand Deine Pferdeäpfel aufsammelt,

um seinen Garten zu düngen.

Du darfst vertrauen:

es ist für Dich gesorgt.

Du musst an diesem Feiertag

weder das ganz Besondere tun,

noch alle Deine Probleme lösen,

noch auf die Gehaltsanweisung warten

noch arbeitgeberfreundlich regenerieren.

Du musst nur um die Ecke schauen, aufsteigen

und zur Sonne reiten.

Dein Pferd weiß den Weg.

Und es ist ein Siebentagepferd.

Vielleicht brauchst Du Deinen Alltag

um Geld zu verdienen,

aber Du wirst etwas finden,

das an sieben Tagen Gültigkeit hat.

Und dann wirst Du Dich an sieben Tagen

über Deinen Wecker freuen

und darüber, dass andere die Pferdeäpfel sammeln,

die Du hinterlässt.

Schau Dich um,

es werden immer mehr die Dich begleiten,

auf Deinem Siebentageritt.

Frieden

Wenn Du in diesen Tagen des nachts

in den klaren, spätsommerlichen Sternenhimmel schaust,

ist es dunkel und schwarz

zwischen den goldgelb strahlenden Sternen.

Man könnte meinen, es sind die viel zitierten

schwarzen Löcher, die Ur – Teilchen des Universums.

Diese vermeintlichen Ur – Teilchen

sind die aberbillionenfachen Urteile der Menschen:

kleine, quadratzentimetergroße, zentnerschwere

schwarze Würfel, mit schneidenden Kanten.

Schneidende, bleischwere Ecken und Kanten,

die Dich verletzen und quälen,

im Nacken, im Rücken, im Herz und in der Seele.

Und unentwegt

fügst Du dem Himmel

solche Urteile hinzu

die in Dein Leben und das Deiner Mitmenschen

hinein schneiden.

Immer dann,

wenn Du die Würfel fallen lässt.

Immer dann,

wenn Du etwas oder jemanden

bewertest, beurteilst, verurteilst.

Zwei Mönche kamen zu einem Fluss

an dem eine Frau versuchte hinüber zu gelangen.

Der eine half ihr und trug sie hinüber.

Zu zweit setzten sie ihre Reise fort.

Fünf Stunden später belehrte der andere Mönch:

Du weißt doch, dass wir Frauen nicht berühren dürfen.

Da sagte der erste:

Ich habe sie am anderen Ufer abgesetzt.

Du trägst sie seit fünf Stunden.

Wir Menschen können uns nicht anmaßen

Urteile zu fällen,

weder positive, noch negative.

Um gerecht zu sein,

müssten wir objektiv wahrnehmen können,

wir müssten die Vergangenheit des Menschen

oder der Situation kennen – und die Zukunft.

Ist dieser Mensch oder dieses Wetter,

ist dieses Tun oder dieses Lassen

schön oder hässlich ?

Darüber wird es jeweils

unzählige unterschiedliche Meinungen,

Standpunkte und Urteile geben.

Genau genommen müssten wir sämtliche Adjektive weg lassen:

Zum Glück gibt es diesen Menschen

und dieses Wetter.

Zum Glück gibt es Tag und Nacht,

zum Glück gibt es dieses Tun und Lassen.

Jedes Urteil ist ein Standpunkt.

Da klebst Du und kommst nicht vom Fleck.

So, wie der zweite Mönch.

Gefallene Würfel

schneiden Dir ins Fleisch.

Schau Dich um:

Draußen ist Wetter.

Drinnen ist Wohnen.

Und da: ein Mensch.

Es ist, wie es ist, sagt die Liebe.

Und auf einmal ist Frieden.

Und es leuchtet taghell

zwischen den Sternen. 

Öffnungen

Hoffnungsleuchten –

in das Zufallen der Tür

das Strahlen Deines Mutes

Sonntagsglockenläuten –

Im Blumentopf

gluckst frisches Wasser

Druckerschwärze –

mit geschlossenen Augen

Sehnsucht riechen

Klimawandel –

Im Pelz der Hummel

Blütenstaub

Neu-Beginn –

im Lärm der Geschenke

Dein Augen-Blick

Heimweg –

von der Hand im Müll

knistert die Pfandflasche

Septemberabend –

unter dem Himbeereis

klimpern Stricknadeln

Heilsam –

in der Freude Deiner Begeisterung

lauter Angesteckte