Archiv | Januar 2016

Vater- und Mutterliebe

Vater- und Mutterliebe

 

Wir sehnen uns so sehr nach Liebe.

Vielleicht endlich mal jetzt im neuen Jahr,

nach allem, was war.

Es gab so viel Bedrückendes:

Verletzung, Verlust, Angst, Urteil, Einsamkeit.

Vieles war so ungerecht.

Die Kraft geht aus. Es ist genug.

Endlich mal wieder geliebt werden,

ohne funktionieren zu müssen.

 

Wir sehnen uns nach Mutter und Vater,

die an unserem Krankenbett sitzen,

unsere heißen Wangen streicheln

und betend unseren Schlaf bewachen.

 

Trotz allem:

es ist gut, den Schmerz zu spüren,

die Wunde der Ungeliebten,

und in ihm die Sehnsucht

nach Geliebtwerden und Heilung.

Dieser Schmerz und diese Sehnsucht

sind die Tür zur Liebe.

 

Insofern dürfen wir sogar dankbar sein

für den Schmerz

und die Sehnsucht nach Geliebtwerden.

Und die Erfahrung machen,

dass die Sehnsucht nach Geliebtwerden

durch eigenes Lieben gestillt wird.

 

Wir erkennen und erleben,

dass wir uns immer dann geliebt fühlen,

wenn wir lieben.

 

Wir sind NIEMALS darauf angewiesen,

geliebt zu werden.

NIEMALS ist unser Glück abhängig,

von der Liebe eines anderen.

 

Es gibt nur einen einzigen Ort,

an dem wir die Liebe finden können

und der ist NIEMALS außerhalb von uns.

Die Liebe ist bereits da,

ist in der Mitte unseres Herzens.

 

Wir alle haben die wahre, reine, vollkommene,

bedingungslose, göttliche Liebe erlebt,

von Vätern und Müttern

oder als Väter und Mütter.

 

Da sind Vater oder Mutter,

die würden ihr Leben für uns lassen,

in jeden Fluss springen um uns zu retten.

Menschen, die betend unseren Schlaf bewachen.

 

Wir sind Vater oder Mutter,

die würden für ihr Kind ihr Leben lassen,

in jeden Fluss springen um ihr Kind zu retten.

Menschen die betend ihres Kindes Schlaf bewachen.

 

Warum nur sollten wir,

die wir die Liebe erlebt haben,

ernsthaft glauben, dass diese Liebe

sich nur auf das eigene Kind beschränkt?

 

Das wären Eltern,

die das Kinderzimmer verließen,

den Platz des himmlischen Friedens

und der bedingungslosen Liebe,

nur um zurückzukehren in die Welt

und in ihre Beziehungen,

um dort sogleich wieder

das Geliebtwerden einzufordern.

 

Nein. Die Liebe fordert nicht.

Und sie unterscheidet nicht.

 

Liebende Eltern

schenken dem Kind den Raum der Liebe

und der bedingungslosen Vergebung

und tragen diese Liebe und Vergebung

in die Welt und in ihre Beziehungen.

 

Menschen, die einander vergeben,

sind für immer liebend miteinander verbunden

und Menschen, die nicht mehr für immer

miteinander verbunden sein wollen oder können,

haben aufgehört, einander zu vergeben.

 

Kein Zufall,

dass Gott manchmal als Vater oder Mutter

bezeichnet und erlebt wird.

In unserer Vater- oder Mutterliebe,

die nichts wünscht, erwartet oder fordert,

wird sie ganz und gar offenbar,

die reine, wahre, gebende, göttliche Liebe.

 

Wir könnten heute damit beginnen,

einem ganz besonderen Menschen,

(der sich mit heißen Wangen so sehr danach sehnt)

mit Vater- oder Mutterliebe zu begegnen.

Gute Vorsätze für das neue Jahr

Gute Vorsätze für das neue Jahr

 

Ich will in diesem neuen Jahr

nicht mehr darum bitten,

mehr geliebt zu werden.

Stattdessen entlasse ich die Mitmenschen

aus meiner Sehnsucht nach Liebe

und beginne sie zu lieben.

Da vermischen sich untrennbar

das Geben und das Empfangen.

 

Ich will in diesem neuen Jahr

nicht mehr darum bitten,

dass mehr Frieden in die Welt kommen möge.

Stattdessen schaue ich mir

alle meine Vorwürfe und Urteile an

und gehe durch sie hindurch.

Da entsteht hinter der Enge meiner Angst

die Weite der Vergebung.

 

Ich will in diesem neuen Jahr

nicht mehr darum bitten,

dass mehr Trost meinen Schmerz heilen möge.

Stattdessen finde ich mit dem offenen Herzen

des Mitgefühls Menschen,

deren Schmerz größer ist als meiner.

Da erfahren wir im heilsamen Miteinander

durch gegenseitiges Trösten Trost.

 

Ich will in diesem neuen Jahr

nicht mehr darum bitten,

Freiheit zu finden

von all meinen Bindungen und Abhängigkeiten.

Stattdessen spüre ich

im Hunger nach Gerechtigkeit,

das Bedürfnis Fesseln Benachteiligter zu lösen.

Da verwandeln sich erdrückende Anhaftungen

in sinnstiftende Bindungen der Liebe.

 

Ich will in diesem neuen Jahr

nicht mehr darum bitten,

dass ich mehr Glück und Segen erleben darf,

die ich in Gesundheit, Partnerschaft, Freundschaft,

Berufstätigkeit, Wohlbefinden und Wohlstand

zu finden hoffe.

 

Nach allem,

was ich im vergangenen Jahr

erfahren und erlebt habe

weiß ich,

dass ich Glück und Segen

nur dann erfahren und erleben kann,

wenn ich sie im Hier und Jetzt,

in diesem Augenblick,

erfahren und erleben kann.

Trotz allem.

Und wegen allem.

Und mit allem.

 

In diesem Augenblick meines Lebens gibt es

Liebe,

Frieden,

Trost,

Freiheit,

Glück und Segen.

 

Ich will in diesem neuen Jahr

auch Gott nicht darum bitten,

dass Sein Wille geschehen möge.

Damit würde ich mich

aus der Verantwortung stehlen.

 

Ich gehe davon aus, dass Gott gut ist.

Und dass Er Gutes geschaffen hat.

Auch mich.

 

Also muss ich davon ausgehen,

dass in der Tiefe meines Herzens

derselbe Wille wohnt,

der Gottes Wille ist.

 

Ich will in diesem neuen Jahr,

dass unser Wille geschieht,

der Wille,

der Liebe, Frieden, Trost, Freiheit,

Glück und Segen

in die Welt bringt.

 

Ich will,

dass unser Wille geschieht,

in mir, für mich

und durch mich für andere.

 

Und diesen guten Vorsatz

lasse ich jetzt los.