Vater- und Mutterliebe
Vater- und Mutterliebe
Wir sehnen uns so sehr nach Liebe.
Vielleicht endlich mal jetzt im neuen Jahr,
nach allem, was war.
Es gab so viel Bedrückendes:
Verletzung, Verlust, Angst, Urteil, Einsamkeit.
Vieles war so ungerecht.
Die Kraft geht aus. Es ist genug.
Endlich mal wieder geliebt werden,
ohne funktionieren zu müssen.
Wir sehnen uns nach Mutter und Vater,
die an unserem Krankenbett sitzen,
unsere heißen Wangen streicheln
und betend unseren Schlaf bewachen.
Trotz allem:
es ist gut, den Schmerz zu spüren,
die Wunde der Ungeliebten,
und in ihm die Sehnsucht
nach Geliebtwerden und Heilung.
Dieser Schmerz und diese Sehnsucht
sind die Tür zur Liebe.
Insofern dürfen wir sogar dankbar sein
für den Schmerz
und die Sehnsucht nach Geliebtwerden.
Und die Erfahrung machen,
dass die Sehnsucht nach Geliebtwerden
durch eigenes Lieben gestillt wird.
Wir erkennen und erleben,
dass wir uns immer dann geliebt fühlen,
wenn wir lieben.
Wir sind NIEMALS darauf angewiesen,
geliebt zu werden.
NIEMALS ist unser Glück abhängig,
von der Liebe eines anderen.
Es gibt nur einen einzigen Ort,
an dem wir die Liebe finden können
und der ist NIEMALS außerhalb von uns.
Die Liebe ist bereits da,
ist in der Mitte unseres Herzens.
Wir alle haben die wahre, reine, vollkommene,
bedingungslose, göttliche Liebe erlebt,
von Vätern und Müttern
oder als Väter und Mütter.
Da sind Vater oder Mutter,
die würden ihr Leben für uns lassen,
in jeden Fluss springen um uns zu retten.
Menschen, die betend unseren Schlaf bewachen.
Wir sind Vater oder Mutter,
die würden für ihr Kind ihr Leben lassen,
in jeden Fluss springen um ihr Kind zu retten.
Menschen die betend ihres Kindes Schlaf bewachen.
Warum nur sollten wir,
die wir die Liebe erlebt haben,
ernsthaft glauben, dass diese Liebe
sich nur auf das eigene Kind beschränkt?
Das wären Eltern,
die das Kinderzimmer verließen,
den Platz des himmlischen Friedens
und der bedingungslosen Liebe,
nur um zurückzukehren in die Welt
und in ihre Beziehungen,
um dort sogleich wieder
das Geliebtwerden einzufordern.
Nein. Die Liebe fordert nicht.
Und sie unterscheidet nicht.
Liebende Eltern
schenken dem Kind den Raum der Liebe
und der bedingungslosen Vergebung
und tragen diese Liebe und Vergebung
in die Welt und in ihre Beziehungen.
Menschen, die einander vergeben,
sind für immer liebend miteinander verbunden
und Menschen, die nicht mehr für immer
miteinander verbunden sein wollen oder können,
haben aufgehört, einander zu vergeben.
Kein Zufall,
dass Gott manchmal als Vater oder Mutter
bezeichnet und erlebt wird.
In unserer Vater- oder Mutterliebe,
die nichts wünscht, erwartet oder fordert,
wird sie ganz und gar offenbar,
die reine, wahre, gebende, göttliche Liebe.
Wir könnten heute damit beginnen,
einem ganz besonderen Menschen,
(der sich mit heißen Wangen so sehr danach sehnt)
mit Vater- oder Mutterliebe zu begegnen.
Gute Vorsätze für das neue Jahr
Gute Vorsätze für das neue Jahr
Ich will in diesem neuen Jahr
nicht mehr darum bitten,
mehr geliebt zu werden.
Stattdessen entlasse ich die Mitmenschen
aus meiner Sehnsucht nach Liebe
und beginne sie zu lieben.
Da vermischen sich untrennbar
das Geben und das Empfangen.
Ich will in diesem neuen Jahr
nicht mehr darum bitten,
dass mehr Frieden in die Welt kommen möge.
Stattdessen schaue ich mir
alle meine Vorwürfe und Urteile an
und gehe durch sie hindurch.
Da entsteht hinter der Enge meiner Angst
die Weite der Vergebung.
Ich will in diesem neuen Jahr
nicht mehr darum bitten,
dass mehr Trost meinen Schmerz heilen möge.
Stattdessen finde ich mit dem offenen Herzen
des Mitgefühls Menschen,
deren Schmerz größer ist als meiner.
Da erfahren wir im heilsamen Miteinander
durch gegenseitiges Trösten Trost.
Ich will in diesem neuen Jahr
nicht mehr darum bitten,
Freiheit zu finden
von all meinen Bindungen und Abhängigkeiten.
Stattdessen spüre ich
im Hunger nach Gerechtigkeit,
das Bedürfnis Fesseln Benachteiligter zu lösen.
Da verwandeln sich erdrückende Anhaftungen
in sinnstiftende Bindungen der Liebe.
Ich will in diesem neuen Jahr
nicht mehr darum bitten,
dass ich mehr Glück und Segen erleben darf,
die ich in Gesundheit, Partnerschaft, Freundschaft,
Berufstätigkeit, Wohlbefinden und Wohlstand
zu finden hoffe.
Nach allem,
was ich im vergangenen Jahr
erfahren und erlebt habe
weiß ich,
dass ich Glück und Segen
nur dann erfahren und erleben kann,
wenn ich sie im Hier und Jetzt,
in diesem Augenblick,
erfahren und erleben kann.
Trotz allem.
Und wegen allem.
Und mit allem.
In diesem Augenblick meines Lebens gibt es
Liebe,
Frieden,
Trost,
Freiheit,
Glück und Segen.
Ich will in diesem neuen Jahr
auch Gott nicht darum bitten,
dass Sein Wille geschehen möge.
Damit würde ich mich
aus der Verantwortung stehlen.
Ich gehe davon aus, dass Gott gut ist.
Und dass Er Gutes geschaffen hat.
Auch mich.
Also muss ich davon ausgehen,
dass in der Tiefe meines Herzens
derselbe Wille wohnt,
der Gottes Wille ist.
Ich will in diesem neuen Jahr,
dass unser Wille geschieht,
der Wille,
der Liebe, Frieden, Trost, Freiheit,
Glück und Segen
in die Welt bringt.
Ich will,
dass unser Wille geschieht,
in mir, für mich
und durch mich für andere.
Und diesen guten Vorsatz
lasse ich jetzt los.