Friedensglück

Friedensglück

 

Ja, wir haben ganz eindeutig ein Recht darauf,

glücklich zu sein.

Kann sein,

dass das unsere einzig wahre Bestimmung ist,

glücklich zu sein.

Kann sogar sein,

dass das der Wille Gottes für unser Leben ist,

glücklich zu sein.

 

Wahrscheinlich spüren wir das intuitiv.

Und wahrscheinlich wissen wir auch intuitiv,

dass wir einen Anteil Eigenverantwortung dafür haben,

glücklich zu sein.

 

Und deswegen tun wir eine ganze Menge dafür:

 

Wir vergewissern uns,

dass wir tief im Herzen, gute Menschen sind,

die gute Partnerschaften und Beziehungen

pflegen wollen,

die humane Werte vertreten

und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.

Wir versuchen zuverlässig und engagiert

einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.

Und wir sind dankbar für all das Schöne,

das uns das Leben bietet.

 

Und manchmal kaufen wir uns eine schöne Blume,

um uns daran zu erfreuen.

 

All das ist gut so, wie es ist.

 

Und dann merken wir eines Tages,

dass es noch viel schöner wäre,

mehr von alledem zu haben:

 

Wir sparen für ein größeres Auto und den Urlaub,

arbeiten ein paar Stunden länger,

suchen Fürsorglichkeit im neuen Ehrenamt,

erweitern den Freundeskreis,

sehnen uns nach neuem Verlieben,

meditieren häufiger und länger,

verstärken die Wellnessübungen

und kaufen uns noch ein paar schöne Blumen,

um uns daran zu erfreuen.

 

Manche von uns fallen bei der Intensivierung

eigenverantwortlichen Glücklichseins

in Abhängigkeiten mit Suchttendenzen.

Andere verfallen in Resignation:

die Flugzeuge im Bauch sind gelandet,

Leistungsstress macht krank,

das Geld ist auch nach der Gehaltserhöhung zu knapp,

der Körper zerfällt,

die Werte verfallen

angesichts zunehmender Fremdenangst,

Erleuchtung lässt sich nicht erzwingen

und die Blumen verwelken.

 

Und so lassen sich manche Menschen nicht mehr

auf Beziehungen ein,

verabschieden sich von ihren beruflichen Visionen

und kaufen sich keine Blumen mehr.

 

Aber ja, es ist gut, unser Glück eigenverantwortlich

zu planen und zu realisieren.

 

Und es gibt einen Weg, auf dem wir unser Glück

nicht wie Sand empfinden,

der zwischen den Fingern zerrinnt:

 

Wir können alles, was uns begegnet

  • Menschen, Situationen und Blumen –

in dem Bewusstsein erleben und erfahren,

dass sie alle keinen ewigen Bestand haben,

dass in jeder Begegnung der Abschied steckt

und dass nach jedem Abschied ein Neubeginn kommt.

 

Dieses abschiedliche Denken und Fühlen

zwingt uns in die Hingabe an den Augenblick.

 

Der Augenblick, der nicht installiert werden kann.

Weil er mir begegnet und einfach geschieht.

 

Wenn wir Glück, Liebe, Vision und Frieden

erzwingen wollen, verlieren wir sie.

 

Wenn wir uns zu 100%

an den Augenblick hingeben,

finden wir Glück, Liebe, Vision und Frieden.

 

Einen Frieden,

der höher und tiefer ist als Glück,

weil er mit Daseinsfreude und Lebenslust zu tun hat.

 

Wenn wir für einen Augenblick,

ganz ohne Nachdenken und mit ganzem Herzen,

in bedingungsloser Akzeptanz inne halten,

vor dem einen Menschen, der einen Situation

und der einen Blume,

erfahren wir das Glück des Friedens.

2 Antworten zu “Friedensglück”

  1. Lauer Edith sagt :

    Ich vermisse ihre Sonntagsgedanken!!!!!!!!!!!!

    Schreiben Sie überhaupt noch oder ist etwas geschen?

    Viele liebe Grüße

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