Tun oder Sein
Tun oder Sein
Warum nur, fragen wir uns manchmal,
tut denn die Liebe so oft so weh?
Die Antwort auf diese Frage: falsche Frage.
Richtige Frage:
Warum nur, tut denn die Beziehung
(zu Eltern, Kindern, Partnern) so oft so weh?
Antwort:
Weil da keine Liebe ist, wenn es weh tut.
Die Liebe tut nicht weh!
Kann sie gar nicht.
(sonst würde ja auch Gott, der die Liebe ist,
uns wehtun können oder wollen.
Kann er nicht und will er nicht).
Mit dieser falschen Frage
degradieren wir die Liebe zu einer Tätigkeit.
Dann wollen wir Liebe tun oder getan bekommen.
Die Liebe ist keine Tätigkeit.
Wenn wir also viele alte Wunden
aus Beziehungen haben
(Zurückweisung, Enttäuschung, Verletzung),
sehnen wir uns danach,
dass ein anderer diese Wunden schließt.
Wir fordern, dass der andere uns Liebe tut.
Das ist das Gegenteil von Liebe.
Neue Zurückweisungen, Enttäuschungen
und Verletzungen sind vorprogrammiert und garantiert.
Und wenn wir den anderen an uns binden wollen,
weil Beziehung sich schön anfühlen soll
(weil wir ja schon wissen, dass Beziehung
sich sehr schön anfühlen kann),
versuchen wir, dem anderen möglichst viel
„Liebe“ zu tun,
manipulieren ihn,
sagen nicht mehr die Wahrheit,
verbitten uns nicht mehr Verachtung,
verraten unsere eigenen Werte,
vernachlässigen uns selbst
und opfern uns auf.
Das ist das Gegenteil von Liebe.
Neue Zurückweisungen, Enttäuschungen
und Verletzungen sind vorprogrammiert und garantiert.
Aber das ist ja zum Verzweifeln, oder?
Wenn man also Liebe weder tun
noch getan bekommen kann,
um in den Zustand der Liebe zu kommen
(weil Liebe keine Tätigkeit ist),
was bleibt zu tun?
DAS ist die richtige Frage! :
Was können wir tun (Tätigkeit)
um Liebe zu sein (Zustand)?
Und hier muss wohl Religion ins „Spiel“:
Was tut Gott, der die Liebe ist?
Antwort:
Er vergibt.
Und wenn das so ist und es ist so,
dann gibt es nur eine einzige Tätigkeit,
die in den Seins-Zustand der Liebe bringt,
und das ist Vergebung.
Dabei müssen wir weder zu Kreuze kriechen,
noch zur Beichte gehen oder Dogmen glauben
(wir dürfen auch den Kirchen ihre Irrlehren verzeihen,
überall gibt es Zurückgewiesene, Enttäuschte und Verletzte).
Wir „müssen“ „nur“ glauben,
dass Gott uns für unschuldig hält,
weil er verbunden ist mit der Mitte unserer Herzen,
da, wo die Liebe ist (unabhängig von unserem Tun).
Dieses Unschuldigsein zu glauben bringt uns dazu,
uns selbst all unser Tun oder Lassen zu vergeben.
Und dann ist sie da, die Liebe.
Diese Liebe bringt uns dazu,
allen Mitmenschen all ihr Tun oder Lassen zu vergeben.
Und dann ist sie (zehnfach) da, die Liebe.
Warum Beziehung so oft so weh tut?
Weil wir uns selbst nicht vergeben haben.
Und weil wir dem anderen nicht vergeben haben.
Weil wir nicht glauben wollen oder können,
dass der andere, der genauso unschuldig ist wie wir,
in der Mitte seines Herzens die Liebe ist.
Wie also gelingt Beziehung
zu Eltern, Kindern, Partnern?
Durch Vergebung.
Vergebung ist das einzig wahrhaftige Tun,
das in den Zustand versetzt
Liebe zu sein.
Selbstliebe
Selbstliebe
Wie kommt das wohl,
dass manche Menschen, die viel Geld verdienen,
vordergründig zufrieden wirken
und dahinter so verbittert sind?
dass manche Menschen in sozialen/bildenden Berufen
und Dienstleistungsberufen oft so mürrisch wirken
und zum Ausbrennen neigen?
dass manche Menschen in Liebesbeziehungen
oft so unglücklich sind?
Vielleicht kommt es so:
Alle drei Typen Mensch sehnen sich nach
Anerkennung, Glück und Liebe.
Sie wollen damit
die Wunde des Ungeliebtseins zudecken,
die ihnen in der Vergangenheit so oft
und so schmerzhaft zugefügt wurde.
Typ 1
versucht es mit Kompetenz, Leistung und Geld.
Er weiß, dass er abgeschossen wird, wenn er versagt.
Bis dahin nimmt er das Schmerzensgeld und lächelt.
(wer nichts weiter als Geld verdient,
hat nichts weiter als Geld verdient).
Typ 2
versucht es mit Mitgefühl, Dienst und Wertschätzung.
Er weiß, dass man ihm deswegen so wenig Geld gibt,
weil es ihm so gut tut zu helfen
und weil er oft genug zufrieden ist
mit der Dankbarkeit der ihm Anvertrauten.
Typ 3
(oftmals Menschen vom Typ 1 oder 2)
versucht es mit einer Liebesbeziehung.
Er weiß, dass Geld verdienen und Menschen dienen
allein, nicht glücklich macht.
Also sucht er sich einen Partner,
der ihn glücklich macht.
Oder einen Gott, der ihn glücklich macht
(aber oft wirken die Frommen besonders mürrisch).
Alle drei Typen wirken
verbittert, mürrisch und unglücklich
und sehnen sich so sehr
nach Anerkennung, Glück und Liebe.
Wie kommt das wohl?
Vielleicht weil alle Drei
etwas erwarten, fordern, bekommen wollen
(Reichtum, Dankbarkeit und Liebe),
das von AUSSEN kommen soll.
Und das will irgendwie nicht gelingen, denn:
Die anderen Menschen spüren,
dass sie von Vampiren ausgesogen werden.
Und
die anderen Menschen sind selbst Vampire,
die von den Typen 1-3
bedingungslos geliebt werden wollen.
Bleibt wohl nur dies:
Die Liebe ist in Dir.
Schon immer.
Besonders gerade jetzt.
Für immer.
Wenn Du Dich nicht selbst liebst,
dann lass es lieber,
das mit dem Reichtum, dem Dienst an anderen
und der Liebesbeziehung.
Reichtum macht nur Sinn, wenn Du teilen kannst.
Mitgefühl macht nur Sinn,
wenn Du es auch für Dich hast.
Akzeptanz des Partners in Liebesbeziehung
macht nur Sinn,
wenn Du Dich selbst akzeptieren kannst,
genauso, wie Du bist,
mit allen Macken, Neuröschen, Unvollkommenheiten
und Schattenseiten.
Hör auf, Deinen Partner erziehen, verändern,
verbessern und heilen zu wollen.
Du hast weder Verpflichtung noch Verantwortung
für das Glück Deines Partners.
Du hast Verantwortung und Verpflichtung
für Deine Selbstliebe und Dein eigenes Glück.
Wenn Du Verantwortung und Verpflichtung
für den einen Menschen, die vielen Anvertrauten
und die ganze Welt hast, dann diese:
Spüre in der Mitte Deines Herzens Deine Liebe.
Dann öffne Dein Herz.
Und lass sie raus.
Herz öffnen
Herz öffnen
Viele Menschen sagen, schreiben und predigen,
dass Du nur Dein Herz öffnen müsstest,
wenn Du Glück, Frieden, Liebe, Sinn und Erfüllung
erleben möchtest.
Klingt eigentlich gut, oder?
Eigentlich eine wunderbare Idee, stimmt`s?
Kleines Problem… :
Wie denn nur geht das praktisch-konkret,
das Herz öffnen?
Hier ein paar Vorschläge
zur praktisch-konkreten Herzöffnung:
Du könntest erstens
Dich mit Deinem Partner
vor einen Sonnenuntergang setzen.
Und die Romantik pflegen.
Das öffnet das Herz.
Du könntest zweitens
Heimatfilme anschauen, Berge besteigen,
Schuhe kaufen, einen neuen Partner suchen
oder Drogen ausprobieren.
Und die schönen Gefühle pflegen.
Das öffnet das Herz.
Du könntest drittens
tanzen, lachen, feiern, Kegeln gehen,
am Strand liegen und Achterbahn fahren.
Und das Vergnügen pflegen.
Das öffnet das Herz.
Du könntest viertens
in die Stille gehen, meditieren und beten.
Und die Besinnung pflegen.
Das öffnet das Herz.
Du könntest fünftens
mit einem sozialen Beruf oder einem Ehrenamt
Dein Leben in den Dienst anderer stellen,
Frieden bringen und die Welt verbessern.
Und das Dienen pflegen.
Das öffnet das Herz.
Was aber, wenn in allen fünf Fällen
der Rausch vorüber zieht
und die Realität in Dein Leben prallt?
Was, wenn beim Sonnenuntergang eine Wolke
die schöne Romantik zerstört,
eine Wolke vor der Sonne
oder eine zwischen Euch beiden?
Was, wenn die schönen Gefühle zu Ende gehen
und Du unentwegt die Dosis erhöhen musst?
Was, wenn Dich mitten im Vergnügen
irgend so ein Depp anrempelt?
Was, wenn Deine heilige Stille schlagartig
von der Rücksichtslosigkeit und Ignoranz
Deiner Kinder oder Deines Partners
zerstört wird?
Was, wenn Dein aufopferungsvoller Dienst
für andere, im Burn Out endet?
Dann ist sie wieder da, die Realität.
Und Dein Herz ist wieder zu.
Ganz kurz war die Tür einen Spalt weit offen.
Nun hockst Du wieder drin in Deinem Gefängnis,
das Du selbst zur Folterkammer machst.
Die Folterkammer Deiner Wut, Deines Hasses,
Deiner Zurückweisungsschmerzen, Deiner Urteile
der Wunde des Ungeliebtseins und Deiner Angst.
Und dann suchst Du umso mehr
eines der fünf vermeintlich hilfreichen Angebote.
Wohl wissend, dass es so nichts wird
mit der wahren Herzöffnung.
Wie denn dann?
Vielleicht so:
Du beginnst heute
mit einem ganz kleinen, zarten, sanften Schritt,
Dich selbst lieb zu haben.
Du beginnst mit einem kleinen Schritt, Dich zu lieben,
mit ALLEM, was zu Dir gehört,
inklusive Wut, Schmerz und Angst.
Du schaust einfach mal da hin.
Du erkennst Wut, Schmerz und Angst.
Und nimmst es an.
Du entscheidest nichts.
Du planst keine Heilung.
Du erlaubst Dir Vorwurf und Selbstmitleid.
Du zwingst Dich nicht zu Vergebung
oder Selbstvergebung.
Du schaust einfach nur mal da hin.
DAS öffnet Dein Herz.
Die Liebe
Die Liebe
Warum nur ist es manchmal so schwer,
das mit der Liebe?
Obwohl es doch eigentlich ganz einfach ist!
Wir alle kennen die Liebe vom Verliebtsein.
Das wirkt zwar anfangs ein wenig
egozentriert und geistesgestört
(alles ist rosarot und himmelblau),
aber – das IST die Liebe.
Herz und Geist sind bei beiden offen,
alles schwingt synchron, verwandt und verbunden.
Aber rosarot und himmelblau
halten ja nur für zwölf Wochen…
Was dann?
Du könntest einen neuen Partner suchen,
Dich neu verlieben. Wieder zwölf Wochen.
Du könntest enttäuscht Single bleiben
Dich auf Deine Bestimmung konzentrieren
und Dein Glück im Außen suchen.
Aber schau sie Dir an,
all die bitteren Weltverbesserer, Friedenskämpfer,
Umweltschützer, Bausparer, Besitzsammler,
Tierschützer, Sozialarbeiter und Elternbeiräte.
Sie alle suchen zumeist außen ihr Glück
und finden es nicht.
Du könntest versuchen,
Dein Zwölfwochenverliebtheitsglück
mit rosaroter Brille
zu konservieren, festzuhalten, anzuketten.
Das wird nicht gelingen.
Irgendwann werden durch die Nähe
all Eure alten Verletzungen hochgespült
und mit Vorwürfen, Urteilen, Trennungsdrohungen
und Veränderungsmanipulationen ausagiert.
Irgendwann wachst Du neben einem Monster auf.
Hast Du all das auch schon probiert?
Dann wirst Du es wissen:
DIE SEHNSUCHT BLEIBT.
Und genau DAS IST der Wendepunkt:
Ja, meine Einsamkeit
(oft am schlimmsten innerhalb einer Beziehung),
tut furchtbar weh.
Ja, es gibt Menschen,
die müssen mich nur an piksen,
da kommt mir die Galle hoch.
Das tut furchtbar weh.
Ja, mein Herz ist verschlossen.
Und mein Geist ist voller Urteile, Verurteilungen,
Schuldgefühle, Schuldzuweisungen,
Anklagen und Rechthabenwollen.
Das tut furchtbar weh.
DAS IST der Wendepunkt,
wenn Du sagst:
All diese Schmerzen von Einsamkeit, Urteil,
Hass und Selbstverachtung, tun furchtbar weh.
ICH WILL DIESE SCHMERZEN NICHT MEHR.
In genau demselben Augenblick (jetzt und hier)
in dem Du willst, dass all das Schwere
und Traurige und Zerbrochene heil wird,
hast Du MITGEFÜHL mit DIR.
Und da ist sie, die Liebe.
In demselben Augenblick,
in dem Du Dir und anderen
alle Fehler und Irrtümer vergibst
(die alle nichts mit Schuld und Sünde zu tun hatten)
und Dir und anderen jetzt schon mal
alle Fehler und Irrtümer,
die Ihr begehen werdet, vergibst
(und die alle nichts mit Schuld zu tun haben werden),
wird auf einmal in Dir und um Dich herum
alles ganz warm und weich.
Spürst Du das? Das ist die Liebe!
Du hast gerade Herz und Geist geöffnet,
für die Selbstliebe.
Und für das Mitgefühl.
Für Dich und andere.
Es ist die Selbstliebe und das Mitgefühl für Dich,
die sich ausdehnen wollen, hin zu einem anderen.
Und zu allen anderen.
Und wenn Du jetzt gerade
ein klein wenig verliebt bist, in alles, was jetzt gerade ist,
in Dich, in den einen oder anderen anderen,
in alle anderen, in Gott und die Welt und das Leben,
pssssst, das ist die Liebe